... Samhain - Allerheiligen - Halloween - 31. Oktober/ 1. November - Mondfest
Samhain gehört zu den vier Mondfesten im Jahr und hat seinen Ursprung sehr wahrscheinlich in Irland. Ursprünglich wurde es am 11. Neumond nach der Wintersonnenwende gefeiert, heute wird es meist am 31. Oktober oder 1. November gefeiert. Mit Samhain beginnt die kalte, dunkle und für viele ungemütliche Jahreszeit... es ist eine Zeit des Übergangs, die Tore zur Anderswelt öffnen sich und der Kontakt zu den Ahnen ist jetzt besonders gut spürbar und möglich! Die Nacht zum 1. November wird auch als „all hallows eve“ bezeichnet, was soviel wie "Allerheiligen Abend" heißt, später wurde Halloween daraus. Der ursprüngliche keltische Name "Samhain", bedeutet übersetzt soviel wie Sommerende.
Die Kelten feierten in der Nacht zum 1. November zum einen ihr Ahnenfest zum Gedenken an ihre Verstorben. Dazu luden sie die Verstorbenen noch einmal nach Hause ein, mit Mehl, Korn oder Brotkrumen wiesen sie ihnen den Weg vom Friedhof nach Haus, mit Kerzen und Lichtern in ausgehöhlten Rüben leuchteten sie ihnen den Weg ins Haus. Drinnen wurde ordentlich eingeheizt, der Tisch mit Essen und Trinken gedeckt, um die Verstorbenen willkommen zu heißen. Zum anderen feierten sie den Beginn des Winters und des neuen Jahres! Für sie war Samhain NEUJAHR! Der Beginn eines neuen Zyklus!
In der Natur beginnt die Zeit des Absterbens, die Pflanzen ziehen ihre Kraft in die Wurzeln zurück, die Bäume lassen ihre Blätter fallen, viele Tiere gehen in den Winterschlaf, gleichzeitig ist es aber auch hier der Beginn eines neuen Zyklus, die Knospen wachsen bereits langsam und fast unscheinbar an den Bäumen heran... Tod und Wiedergeburt, Licht und Dunkelheit, Wärme und Kälte, alles ist ein Kreislauf, das eine wäre ohne das andere nicht möglich! Ohne Dunkelheit kein Licht und aus der Dunkelheit heraus werden die schönsten Dinge geboren! Die Natur macht es uns wunderbar vor! So wie die Pflanzen sich in ihre Wurzeln zurückziehen, dürfen auch wir uns zurückziehen, um unsere Wurzeln zu stärken, um Innezuhalten, zu reflektieren, nicht mehr Dienliches gehenzulassen, um langsam Neues heranwachsen und reifen zu lassen.
Nur wenn wir Altes, Überflüssiges, nicht mehr Dienliches loslassen und gehen lassen, kann Platz für Neues erschaffen werden! Die Themen der kommenden Zeit sind Rückzug, Ruhe und Stille, Innehalten, nach Innen schauen, Reflektieren, Korrigieren und Loslassen. Es ist Zeit, seinen Fokus neu auszurichten, neue Gedanken und Wünsche zu formulieren. Nur wo Altes gehen darf, kann auch neues reifen und entstehen. Es ist aber auch eine Zeit der Rückbesinnung zu unseren Wurzeln, zu unseren Ahnen.
Mythologie:
Der Jahreskreiskönig wurde im Laufe der letzten Wochen immer schwächer und kraftloser und verwandelt sich schließlich in einen Hirsch, der vom schwarzen Gott Samhain erschossen wird. Samhain entführt die Vegetationsgöttin und verschleppt sie in sein unterirdisches Reich. Dort wird sie zur Göttin der Toten, wir kennen sie unter anderem auch als Frau Holle. Sie ist die Hüterin der Schwelle. Sie nimmt die Lebenskraft der Pflanzen, Samen und aller Seelen im Winterschlaf mit in ihr Reich und hütet sie dort, damit sich sich erholen und für den neuen Zyklus stärken können. Ihr gewidmet ist der Hollerbusch ;-)
Was wird gefeiert:
- das letzte der 3 Erntefeste
- Ahnenfest zum Gedenken an die Verstorbenen
- Winterbeginn & Jahresanfang
Themen:
- Wurzeln stärken
- Rückzug, Ruhe & Stille, Innehalten, Reflektieren, Korrigieren und Loslassen
Alte Bräuche:
- Mehl-, Korn- oder Brotkrumenwege vom Familiengrab zum Haus, damit die Verstorbenen den Weg leichter finden
- Kerzen und Lichter in ausgehöhlten Rüben in den Fenstern als Wegweiser ins Haus
- es wurde eingeheizt, die Tische wurden schön gedeckt und Essen und Trinken wurden als Einladung bereitgestellt
- man trank Fliegenpilzauszüge und machte Orakelräucherungen mit Eibe, um sein Bewusstsein zu erweitern und so in Kontakt mit den Ahnen zu kommen - Hierbei handelt es sich um alte Bräuche, die keinesfalls von sich nicht damit Auskennenden nachgemacht werden sollten!!!
- man streute Salz ins Feuer, um das Leiden der Verstorbenen zu erleichtern
Neuere Bräuche:
- Allerseelenwecken, Allerseelenzöpfe, Seelenbrot
- Räuchern
Rituale:
- Friedhofsgang
- Ahnenaltar & Ahnenräucherung
- Kerzen
- Wünsche-Ritual
- Seelenschiffchen
- Räuchern, besonders geeignet sind Holunder, Engelwurz, Wacholder, Salbei, Beifuß und Fichtenharz
- Kürbis in allerlei Variationen - ob ausgehöhlt oder zum Essen ;-)
Reflexionsfragen, die du dir jetzt stellen kannst:
- Was habe ich dieses Jahr gelernt? Welche (Er)Kenntnisse konnte ich erlangen? Welche Veränderungen hat es in mir gegeben?
- Welche Denk- und Verhaltensmuster entsprechen nicht mehr meinem jetzigen Sein?
- Was hat mich in besonders beschäftigt oder auch belastest? Was brauche ich nicht mehr? Was kann gehen? Was kann ich loslassen? Wovon möchte ich mich verabschieden? Was darf in mir sterben, um Platz für Neues zu schaffen?
- Wie finde ich Stille und Zeit für mich?
- Was darf Neues in mein Leben kommen?
Meine Buchempfehlungen zu den Jahreskreisfesten
Wenn du mehr über die Jahreskreisfeste wissen, tiefer in dieses unglaublich interessante Thema eintauchen möchtest, kann ich dir diese drei Bücher empfehlen
- Der rituelle Jahreskreis: Feste, Bräuche & Rituale im Jahreskreis* - Renate Kauderer
- Die Reise durch den Jahreskreis: Rituale, Fantasiereisen und Tänze zu den acht keltischen Jahreskreisfesten* - Brigitta de las Heras
- Die alte Göttin und ihre Pflanzen: Wie wir durch Märchen zu unserer Urspiritualität finden* - Wolf-Dieter Storl
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