... wer wie ich viel draußen unterwegs ist, der weiß, wovon ich rede... Zecken, die kleinen Blutsauger, die fast überall im Grünen lauern, allerdings fallen sie nicht von Bäumen, wie oft irrtümlicherweise behauptet wird!
Auch wenn sie oben auf den Bildern beinahe ein bisschen niedlich aussehen, sind sie nicht ganz ungefährlich!
Ich weiß, wovon ich rede, ich hatte schon zweimal Borreliose, aber die kleinen Biester scheinen mich zu lieben, irgendwie ziehe ich sie magisch an! Es gibt kaum einen Sommer ohne Zecke, leider! Wobei die Zecke an sich nicht gefährlich ist, nur wenn sie entsprechende Krankheitserreger in sich trägt!
Zecken sind auch immer wieder mal ein Thema auf meinen Kräuterwanderungen! Da es zeitlich grad gut passt - wir sind mitten im Frühling, schon fast im Sommer, es wird stetig schöner und die Temperaturen steigen und mit ihnen auch die Gefahr von Zecken, wobei die kleinen Biester schon ab relativ niedrigen Temperaturen von 7 bis 8 Grad aktiv sind - hab ich beschlossen, heute einen kleinen Blogartikel darüber zu veröffentlichen!
- Was sind Zecken überhaupt?
- Welche Krankheiten können sie übertragen?
- Wie kannst du dich vor Zecken schützen?
- Und was, wenn dich doch mal eine erwischt hat?
Zecken - was sind Zecken überhaut?
- Zecken gehören zur Klasse der Spinnentiere, Unterklasse Milben, es handelt sich um Parasiten
- weltweit gibt es über 900 Zeckenarten
- die Larven haben 6 Beine, Nymphen und ausgewachsene Zecken haben 8 Beine
- Zecken leben in Wiesen, Gräsern und Büschen bis ca. 1,5 m Höhe, sie fallen wie oben schon erwähnt nicht von Bäumen, auch wenn man das immer wieder mal hört ;-)
- Zecken sind bereits ab ca. 7 Grad aktiv, d.h. auch im Winter kanns einen erwischen
Welche Krankheiten können Zecken übertragen?
- FSME - Frühsommer-Meningoenzephalitis - Hierbei handelt es sich eine Erkrankung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems. Nach anfänglichen grippeähnlichen Symptomen kommt es bei circa der Hälfte der Betroffenen zu einer Entzündung der Hirnhaut, bei rund 40 Prozent zusätzlich zur Entzündung des Gehirns, teilweise mit schweren gesundheitliche Folgen wie Atemschwäche, Schluck- und Sprechstörungen oder sogar Lähmungen! Vor FSME kann man sich neben den allgemeinen Schutzempfehlungen (s.u.) durch eine Impfung schützen, diese sollte regelmäßig aufgefrischt werden!
- Borreliose - Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung, die vor allem die Haut, das Nervensystem und die Gelenke betrifft. Die Auswirkungen einer Borreliose können sehr unterschiedlich sein, ebenso die Verläufe. Manche merken gar nichts und haben keinerlei Symptome und Beschwerden. Andere haben nach Monaten oder Jahren plötzlich schwere Symptome, die anfangs oft gar nicht mit der Krankheit in Verbindung gebracht werden. Die Beschwerden reichen von einfachen Kopfschmerzen, über Muskelschmerzen, Gelenksproblemen bis hin zu Lähmungen. Sie sind oft sehr diffus, wandern und können zu unterschiedlichen Zeitpunkten an unterschiedlichen Stellen, einzeln oder auch kombiniert auftreten, was die Diagnose sehr schwer macht und weshalb die Borreliose oft zu spät bzw. gar nicht erkannt wird. Aufklärung bringt meist erst ein Blutbild! Ein typisches Zeichen, das einer Vielzahl der Borreliose-Fälle auftritt, ist die sogenannte Wanderröte. Hierbei handelt es sich um eine mindestens 5 cm große ringförmige Hautrötung, welche in der Mitte blasser als am Rand ist und sich über Tage langsam nach außen ausweitet. Sie tritt allerdings nicht bei jedem auf!!! Ich hatte sie z.B. nicht, obwohl ich schon zweimal Borreliose hatte!!! Bei entsprechenden Symptomen bitte unbedingt sofort ein Arzt aufsuchen! Wird die Borreliose rechtzeitig erkannt, kann man sie mit verschiedenen Mitteln relativ gut behandeln, hierzu wende dich bitte an deinen Arzt oder Heilpraktiker oder beide! Eine vorbeugende Impfung gibt es hier nicht!!!
- andere seltene Erkrankungen wie Tularämie, Rickettsiosen, Anaplasmose, Ehrlichiose, Neoehrlichiose, Babesiose
Wie kannst du dich vor Zecken schützen?
- generell geschlossene, am besten enganliegende Kleidung tragen
- hohes Gras, Unterholz & ähnliches vermeiden
- regelmäßige Kontrolle - während des Draußenaufenthalts & vor allem auch danach, am besten sofort einmal duschen
- Zeckenschutzmittel - ein ganz wunderbares Mittel ist einfaches Kokosöl, hält ca. 6 Stunden, pflegt gleichzeitig die Haut und die Zecken mögen den Duft gar nicht
Was, wenn dich doch mal eine erwischt hat?
- Wichtig erstens nicht in Panik verfallen, zweitens solltest du die Zecke so schnell wie möglich entfernen! Bei FSME befinden sich die Erreger im Speichel und werden direkt nach dem Stich übertragen, hiergegen gibt es aber wie oben schon erwähnt eine Schutzimpfung. Bei Borreliose dauert die Übertragung in der Regel länger, die Bakterien befinden sich im Darm der Zecke und werden ab einer Saugdauer von ca. 12 – 24 Stunden in die Einstichwunde übertragen, das heisst je länger sie saugt, desto höher die Gefahr einer Ansteckung mit Borreliose!
- Du solltest die Zecke weder links noch rechts herum drehen, außerdem solltest du sie keinesfalls mit Öl oder irgendwelchen anderen Mitteln beträufeln, das liest und hört man zwar immer wieder, es ist aber grundlegend falsch. Durch solche Maßnahmen wird die Zecke nur gestresst, was letzten Endes nur dazu führt, dass sie wesentlich schneller ihre Erreger absondert!
- Zum Entfernen benutzt du am besten eine einfache, handelsübliche Pinzette (vorn gebogen und spitz zulaufend), mit der du die Zecke möglichst weit vorne an der Haut greifst und langsam und gerade herausziehst, möglichst ohne sie dabei zu quetschen, denn auch das stresst sie. Ebenfalls praktisch sind sog. Zeckenkarten, sie sind ca. Bankkarten groß und in der Apotheke erhältlich. Mit ihnen kannst du entlang der Haut direkt unter die Zecke fahren und sie dann ebenfalls langsam und gerade herausziehen. Ich persönlich bevorzuge allerdings die einfache Pinzette, mit der klappt es bei mir am Besten. Handelsübliche Zeckenzangen hingegen sind nicht so sehr zu empfehlen, da sie oft sehr breite Zangen haben, die die Zecken beim Herausziehen quetschen und ebenfalls unter Stress setzen! Wenn einzelne Teile der Zecke in der Haut stecken bleiben, ist das nicht weiter schlimm, die fallen von allein ab. Eventuell kann das allerdings zu kleinen Hautentzündungen führen, die aber kein weiteres Ansteckungsrisiko mit sich bringen. Generell ist es sinnvoll, die Hautstelle nach der Entfernung kurz zu desinfizieren, am besten mit etwas Alkohol, noch besser direkt mit einer entsprechende Tinktur, eine Johanniskrauttinktur ist hier sehr gut geeignet ;-)
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