Was glaubst du... ist der weiße Milchsaft des Löwenzahns giftig oder nicht?
Wenn ich auf meinen Kräuterwanderungen und Kräutertouren in Bottrop & Umgebung beim Löwenzahn ankomme, muss ich immer ein wenig schmunzeln! Jeder kennt den Löwenzahn und jeder weiß, dass man ihn zum Teil essen kann. Wenn ich meinen TeilnehmerInnen aber erzähle, dass man ihn von Kopf bis Fuß, also von Knospe, über Blüte, Stängel, Blätter bis hin zur Wurzel komplett verzehren kann, guck ich fast immer in ein paar überraschte Augen. Oft kommt dann, aber der weiße Milchsaft ist doch giftig!!! Fakt ist...NEIN. Der Löwenzahn ist tatsächlich komplett essbar!
- Knospen - Aus den Knospen kann man ein leckeres Chutney herstellen oder in Essig eingelegt Kapern.
- Blüten - Die Blüten eignen sich hervorragend für die Herstellung von Sirup, Gelee, Marmelade, Wein oder auch als Deko für diverse Speisen.
- Blütenstängel - Die Blütenstängel kann man roh, in Salaten oder als Wildgemüse zubereiten.
- Blätter - Die Blätter eignen sich ausgezeichnet für frischen Salat, als Wildgemüse, für Suppen & Eintöpfe, für Pesto und natürlich für Tee, Smoothies oder als Frischsaft.
- Wurzel - Die Wurzeln kann man ebenfalls wunderbar im Salat oder als Wildgemüse verwenden. Getrocknet und geröstet gewinnt man einen tollen Kaffeeersatz aus ihr.
Vorsicht ist bei Allergie gegen Korbblütler sowie bei Gallenblasenentzündung, Gallensteinen oder Gallengangs- oder Darmverschluss geboten!!! In diesem Fall solltest du Löwenzahn nicht verzehren und dich an einen guten Arzt oder Heilpraktiker wenden.
Generell gilt wie bei allen Wildkräutern in Maßen nicht in Massen, gerade wenn man keine Wildkräuter gewöhnt ist, langsam und in kleinen Mengen anfangen. Die Bitterstoffe können - gerade, wenn man sie nicht gewöhnt ist und zuviel davon isst - vereinzelt zu leichten Magen- und Darmbeschwerden führen. Der Löwenzahn enthält Taraxacin, vor allem im Stängel. Bei übermäßigem Verzehr kann das zu Übelkeit und Bauchschmerzen führen, in Maßen ist der Stängel wie auch der Rest des Löwenzahns aber sehr, sehr gesund und laut Maria Treben eines der besten Leberreinigungsmittel überhaupt!
Was der Löwenzahn sonst noch alles kann, erzähl ich dir ein anderes mal. Ich werde ihn noch einmal etwas genauer unter Wildkräuterportraits vorstellen. Eins schon mal vorab, du kannst ihn sowohl frisch als auch getrocknet, sowohl innerlich als auch äußerlich verwenden.
Aber woher kommt denn nun der hartnäckige Glaube, der Milchsaft des Löwenzahns sei giftig?
Da sind wir Kräuterleute uns einig :-) Jeder der schon mal mit Löwenzahn zu tun hatte und den Milchsaft auf die Kleidung, vor allem auf weiße Kleidung, bekommen hat, weiß, dass er hässliche, braune Flecken hinterlässt, die nicht so einfach wieder rauszukriegen sind!
Und da das Waschen früher noch viel komplizierter war als heute, man die Wäsche nicht einfach die Waschmaschine schmeißen konnte, hat man den Kindern früher erzählt, der Saft des Löwenzahns sei giftig, damit sie ihn gar nicht erst anpacken! Interessanterweise hält sich dieses Gerücht über Jahrhunderte hinweg bis heute ziemlich hartnäckig :-)
Möchtest du tiefer in die Welt der Wildkräuter eintauchen, mehr über heimische Wildpflanzen wie den Löwenzahn erfahren? Dann komm auf eine meiner Kräutertouren - Kräuterwanderungen durch Bottrop, mitten im Ruhrgebiet, in NRW! Weitere Infos & Termine findest du HIER!
Ich freu mich auf dich
deine Kräuterfee Nicole
Wichtiger Hinweis - zur Beachtung!
Alle Inhalte wurden sorgfältig zusammengestellt und geprüft. Dennoch wird keine Gewähr für ihre Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen. Sämtliche Informationen, vorgestellte Methoden, Rezepturen, Empfehlungen und Hinweise zum Gebrauch von Wildkräutern - ungeachtet, ob historisch oder gegenwärtig – haben ausschließlich informativen Charakter. Sie stellen keinen Ersatz für einen Arzt, Heilpraktiker, Therapeuten oder Apotheker dar. Es werden keinerlei Heilversprechen gegeben. Das Stellen von Diagnosen sowie die Behandlung von Krankheiten ist ausschließlich Ärzten, Heilpraktikern und Therapeuten vorbehalten.
Die Anwendung bzw. Verwendung von Wildkräutern kann Allergien, Unverträglichkeiten, Nebenwirkungen sowie Wechselwirkungen mit Medikamenten auslösen und erfolgt auf eigene Verantwortung und eigene Gefahr. Vor eigener Anwendung, bei ernsthaften Beschwerden, Erkrankungen, Medikamenteneinnahme, Allergien sowie für eine Diagnoseerstellung und entsprechende Therapie ist deshalb immer medizinisches Fachpersonal - ein Arzt, Heilpraktiker oder Therapeut - aufzusuchen. Mit ihm sind die Wirkungen und möglichen Nebenwirkungen zu besprechen.
Alle dargestellten bzw. aufgeführten Informationen, Anwendungen und Wirkweisen basieren auf alten Überlieferungen, in verschiedenen Ausbildungen erlerntem Wissen sowie eigenen Erfahrungen. Alle Angaben und Informationen erfolgen ohne Gewährleistung oder Garantie. Für Schäden jeglicher Art, die sich direkt oder indirekt aus dem Gebrauch der hier vorgestellten Informationen und Inhalte ergeben könnten, wird keine Haftung übernommen.